Frank's Stoffhund: Teil 5-Endspurt Karosserie!

Der Anfang des neuen Jahres sollte nun endlich das Ende der Karosserie-Schweißarbeiten einläuten.

Die letzten Punkte sollten gemacht werden und der Rest verschliffen werden. An den typischen Kübelschwachstellen im Einstiegsbereich wurden kleine Verstärkungen angebracht.

Die letzten verwinkelten Stellen wurden geschweißt
Die Punktzange sollte dann die letzten Verbindungen herstellen!

Gut gemacht- fertig!

Beim Abschlußgrillen saßen wir da und betrachteten das Werk. Alles gut, wirklich nichts vergessen? Nein! Das einzigste, eventuell,  noch die Glocken? Nicht ganz Güteklasse "Q". Könnte man vielleicht noch mal drüber?
Also wurde an den Glocken noch etwas Material "aufgetragen" welches der Rost genommen hatte.

Nun war es "Q"

Die letzte Wunde von vielen sollte es sein!

Nun war er fertig zum Strahlen welches auch gleich am nächsten Wochenende passieren sollte!

Da fang ich mal gar nicht erst von der Odyssee mit dem Kompressor an, nach vielen vorbereitenden Stunden mit viel Hammer, neuem Oil, neuen Filtern, entlüften..... war er endlich Einsatzbereit.

Es begann eigentlich ganz gut, bis auf das die ganze Mimik des Sandstrahlgerätes mit Rostteilen aus dem inneren des Gerätes verstopft war. Nach vielen an- und abbauen ging es dann aber. Die ersten Sandkörner vertrieben die alte Farbe und den Rost. Einige Stellen wurden nur ganz vorsichtig "angehaucht", speziell der Scheibenrahmen, da er im unteren Teil etwas Rost hatte.

Etwas? - Nein! - Nö! - Nicht doch- Ich will nicht!

Mein Kübel wollte mir noch einige Stellen zeigen wo früher mal Blech war- ich wollte sie aber eigentlich gar nicht sehen, mein Metallkünstler mit Sicherheit auch nicht!

Ein Telefonat und den nächsten Arbeitstag verabredet. Ich hatte schon Alpträume.

Ich war im Baumarkt und kaufte bei einer Warenpräsentation eine Wunderknetmasse. Nachwachsendes Metall! Man knetet es steckt es in die Löcher- schwubb's- Rost weg- Loch weg - alles wie neu!

Da ich irgendwann aufwachte wußte ich: wir nehmen doch lieber richtiges Metall. Da ich sowieso noch einen Organspender im Petto hatte setzte ich alle Hebel in Bewegung und siehe da, am Morgen stand er bereit!

Eigentlich hätte ich es ja ahnen können!

Natürlich verbargen sich neben dem kleinen Loch noch viele seiner Artgenossen unter einem Hauch von Metall so das nur die Flex half!

Also das alte raus- vom Organspender neues entfernt, eingesetzt und wieder schick gemacht!

wie neu!
Ich glaube ich brauche nicht zu erwähnen das auch auf der anderen Seite die gleiche Überraschung wartete und auch dort die Reißnadel Löcher zauberte! Also nochmal! Danach sah er wieder frisch aus und hatte Blech wo vorher keines mehr war!

So das war es mit dem Schweißen- ab zum Strahlen!

Voller Zuversicht und Tatendrang fuhr ich an einem Sonnigen Morgen mit meinem Barkas zum Sandstrahlen.
Es ging halbwegs, ich verbrachte mehr Zeit unter der Gasmaske als in 1 1/2 Jahren Grundwehrdienst, so das ich sehr spät Abends, unten und einen Teil der Seiten fertig und Grundiert hatte.
Der nächste Morgen sollte den Abschluß bringen. Den Anfang machte allerdings erst einmal unser Schloß an der Eingangstür welches sich nicht mehr öffnen ließ! Nach ca. 90 Minuten war dann das Schloß wieder repariert ich war drinn und konnte endlich anfangen. Theoretisch jedenfalls. Praktisch sah der Tag dann so aus: Ich versuchte stundenlang unsere Sandstrahlmaschiene zum laufen zu bringen, verklumpter Sand, Rost, dann ging es mal kurz- Kompressor geht aus- fehlt nur Diesel -nachgetankt- springt nicht an- ach so Diesel- hat Luft gezogen- entlüften- geht wieder- Sand -keine Spur- geht nicht- Flansch an und abbauen- fluchen- verzweifeln- wieder versuchen...........

Fazit: Es gibt Tage die fangen schon beschissen an und werden dann erst schlimm!

Resumee: Der Kompressor brachte nicht nur Luft sondern auch Öl mit , dieses verkleisterte dann den Schieber also nichts mit Sand. Die kalte Luft tat sicherlich Ihr übriges. Ich versuchte dann indem ich ein kleines mobiles Sandstrahlgerät etwas modifizierte, einen Abschluß zu finden. Kurz um, mit mehr oder weniger (sehr viel weniger) funktionierendem Strahlwerk brachte ich die Sache auch mehr schlecht als recht zu Ende.

Ihr werdet verstehen das ich keine Lust auf Fotos hatte- was sollte ich auch fotografieren? Mittlerweile war es Nacht, ich war sehr gereizt, demotiviert und nicht gerade gut auf Kübel zu sprechen als ich dann um 0,30 zu Hause mein Abendbrot einnahm.

Was solls!

Es mußte beendet werden um die Grundierung aufzubringen. Schnell noch einem Käfer das Leben gerettet und dann los. Staub und Sand aussaugen und Grundieren. Alles schön rot!

Alles?

Nein nicht schon wieder!

Im Fußbereich hinten wieder eine kariöse Familie Löcher, nicht groß aber auch nicht schön.

Hatte mich ja fast nicht getraut zu fragen aber nun ja ,an die Arbeit!

Nach ein wenig rumstochern war leider wieder klar:

Nicht nur eine Seite und nicht nur ganz klein!

Er sollte uns auch dieses mal nicht "enttäuschen"!

Wie immer: raustrennen, anreißen, asymmetrische Formen zaubern, zuschneiden, einpassen, einschweißen, glattschleifen und fertig?

Ich denke das dieses Kapitel nun wirklich beendet ist. Es steckt eine ganze Menge Arbeit und Zeit in dieser Blechkiste, hätte ich am Anfang nie gedacht (und fertig ist er ja noch lange nicht!). Danke noch mal an meinen begnadeten "Metallkünstler" ohne den das ganze Projekt nicht möglich gewesen wäre. So nun ist denke ich mal etwas Winterruhe angesagt und dann schlagen wir ein neues Kapitel auf!
Teil6: