Um es gleich vorwegzunehmen, normalerweise nicht, aber der Reihe nach.
Per Mail nahm Frank aus Koblenz Kontakt zu uns auf, ob wir nicht Interesse an
einem Bugsierboot hätten oder jemanden kennen, sie wollten es in "gute Hände"
geben. Boot, wozu? Ich erinnere mich an unsere Anfänge bei der MDSG, dort
standen die Boote bis zum Schluß für wenig Geld, wollte keiner, wir auch nicht!
Aber man wird ja älter und nicht unbedingt reifer! Ich sagte er solle mal ein
paar Bilder senden, vielleicht können wir es ja vermitteln. Dann kamen diese
Bilder: |
Sah schon beeindruckend aus, aber es blieb trotzdem ein großes, schweres,
Kraftstoffverzehrendes, am anderen Ende der Welt stehendes (liegendes) Boot!
Inzwischen hatten wir ja Himmelfahrt zum Subottnik erklärt und saßen Abends beim
Grillen als ich in die Runde warf was man uns angeboten hatte. Die Reaktion war
eigentlich die gleiche wie damals bei der MDSG, Boot- wozu? Sicher sind wir ja
alle alle mit dem mattgrünen Virus infiziert, da scheint es aber noch etwas
anderes zu geben was langsam in unseren Hirnen keimt, es führt dazu sich im
Unterbewußtsein damit zu beschäftigen, man träumt davon und fängt an im Internet
nach Bildern und Daten zu suchen- es gärt und köchelt!
Wir klärten ab, wie eventuell ein Transport machbar wäre, der Preis vom
Boot stand auch fest. Dann ging es sehr schnell, es bot sich an, weil unser
altbekanntes (und sehr gut erprobtes) Fuhrunternehmen Zegarek einen Bagger in
diese Gegend bringen sollte und zurück leer fahren sollte.
Leerfahrt- in der Nähe von Koblenz? Geht nicht- so eine Gelegenheit bekommen
wir nicht noch mal, wir machen das! Nach einigen Telefonaten hin und her war
alles abgemacht. Es sollte geschehen!
Durch die tolle Hilfe des Fahrers und der Leute von der
Reservistenkameradschaft vor Ort wurde alles gut verladen und sicher nach
Wittenberg gebracht! Mit dem Ural, welcher ja auch das originale Zugfahrzeug
dafür ist, wurde es abgeladen und in den Fuhrpark eingereiht. |
Daten: BMK-130 Bugsierboot UdSSR. Das Boot war in der NVA eingesetzt.
Es war bestimmt zum Schleppen und Drücken von Lasten beim Brücken- und Fährenbau
sowie Einsatz zum Bergungs-, Sicherungs- und Aufklärungsdienst auf
Binnengewässern.
Motor |
4 Zylinder
2-Takt-Diesel |
Leistung |
120 PS |
Länge |
8,70 m / 7,85 m |
Breite |
2,60 m / 2,10 m |
Höhe |
2,60 m / 1,70 m |
Tiefgang |
0,61 m |
Gewicht (leer) |
4,0 t |
Geschwindigkeit (leer) |
21 km/h |
Schraubendurchmesser |
800 mm |
Geschwindigkeit mit
Last |
8 km/h |
Geschwindigkeit
Landmarsch |
80 km/h |
Zugkraft Vorwärts |
1.450 kp |
Zugkraft Rückwärts |
800 kp |
Verbrauch (Diesel) |
9 bis 12 Ltr. / Std |
Kraftstofftank |
2 x 150 Ltr. |
Betriebsdauer |
25 Std. |
Bedienung |
1 Mann |
Zuwasserlassen (4 Mann
1 Ural) |
8 min |
Anlandbringen (3 Mann 1
- 2 Ural's) |
12 min |
Zugfahrzeug |
Ural 375D und Ural 4320 |
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